Klinikschule des Kreises Minden-Lübbecke
-öffentliche Schule eigener Art nach dem Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen-


Vorbereitete Entlassung

Neben dem Unterricht liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der Eröffnung von schulischen Perspektiven nach der Entlassung aus der Tagesklinik oder auch im Beginn einer beruflichen Ausbildung oder in deren Anbahnung durch ein freiwilliges soziales Jahr, freiwilliges ökologisches Jahr oder ein Auslandsjahr.

Es wird geschaut, ob aufgrund der Beobachtungen im Unterricht eine Fortsetzung der bisherigen Schullaufbahn sinnvoll ist oder ob ein Schulwechsel, u.U. auch ein Wechsel der Schulform sinnvoll erscheint. In einzelnen Fällen im Bereich der Sek. II kann eine begonnene Schullaufbahn abgebrochen und eine berufliche Perspektive eröffnet werden.

Wenn es um einen Schulwechsel oder die Rückführung in die Heimatschule geht, wird in vielen Fällen ein von unserer Schule begleiteter Außenschulversuch, der eine stundenweise Wiedereingliederung in das jeweilige Schulsystem beinhaltet, durchgeführt. Ausgenommen sind hierbei die Schüler:innen einer Förderschule. In der Praxis bedeutet das, dass die Schüler:innen für ca. zwei Wochen mit steigender Stundenzahl in die Regelschule gehen, danach dann in die Tagesklinik kommen, wo die Erfahrungen aus dem Schulvormittag aufgearbeitet werden. Hier sind wir unterstützend tätig. Der begleitete Schulversuch wird durch eine enge Kooperation mit Eltern, der Heimatschule oder der neu aufnehmenden Schule federführend von der Klinikschule vorbereitet. Während des Schulversuches sind unsere zuständigen Lehrkräfte intensiv im Austausch mit den Lehrkräften in der aufnehmenden Schule. Die Anzahl der Unterrichtsstunden wird während des Schulversuches dem Leistungsvermögen der Schüler:innen individuell angepasst.

Schüler der Sek II, für die eine weitere schulische Laufbahn nicht sinnvoll ist, werden bei der Umsetzung eines beruflich orientierten weiteren Lebensweges unterstützt. Wir begleiten hier Bewerbungen durch Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Simulation von Vorstellungsgesprächen, Begleitung bei Berufsfeldrecherchen im Internet etc.

In jedem Falle findet hier eine intensive Schullaufbahnberatung durch die Lehrkräfte, vorwiegend durch die ausgebildete STUBO unserer Schule, statt. In dem Prozess der schulischen und auch der beruflichen Perspektiveröffnung findet eine enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern statt. Hierzu zählen im schulischen Bereich die Mitarbeiter der Tagesklinik, Eltern, Lehrer:innen der Heimatschule oder der aufnehmenden Schule, begleitende Institutionen wie Jugendamt, ggfls. Vormund, Schulbegleiter:innen, familienentlastende Dienste etc. Hervorzuheben ist dabei die große Bedeutung von Eltern und Lehrkräften der Stammschule.