Unterricht in der Klinik am Korso
Die Klinik am Korso ist ein Fachzentrum für gestörtes Essverhalten, das 1985 eröffnet wurde. Im Schulstandort der Klinikschule in der Klinik am Korso werden seit 1997 Jugendliche ab 14 Jahren mit Krankheitsbildern Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Adipositas sowie deren Misch- und Sonderformen behandelt. Die Verweildauer erstreckt sich in der Regel auf einen Zeitraum von 8 bis 12 Wochen. Sowohl die Jugendlichen aus den Jahrgangsstufen 7 - 13 als auch junge Erwachsene, die noch in der Ausbildung stehen, werden im Schulstandort Klinik am Korso unterrichtet.
Die Lehrkräfte verfügen individuell unterschiedlich über Lehrämter der Sek. I und Sek. II als auch über Sonderpädagogik. Je nach Bedarf und Schulform werden die Kernfächer Mathematik Sek. I oder Sek. II angeboten, Biologie Sek. II, Deutsch Sek. I und Sek. II, Englisch Sek. I und Sek. II, sowie als weitere Fremdsprachen Französisch und Spanisch, seltener Erziehungswissenschaften oder fachfremd andere Fächer.
Der Unterricht findet in zwei durch eine variable Wand verbundenen Schulräumen im Neubau der Klinik statt. Hier werden bis zu vier Lerngruppen parallel unterrichtet. Jede Lerngruppe besteht aus ein bis fünf Schülern und Schülerinnen, die individuell, je nach den Vorgaben der Heimatschule und nach den persönlichen Erfordernissen unterrichtet werden. Dabei ist jede Lerngruppe einer für die Schulform und das betreffende Fach ausgebildeten Lehrkraft zugeordnet.
Je nach Gesundheitsstand und Fortgang der Therapie bestimmen die zuständigen Psychologen die Anzahl der Unterrichtsstunden pro Woche. Im Maximalfall sind dies acht Stunden, deren Verteilung auf die einzelnen Schulfächer in der Schule mit der Schülerin/dem Schüler besprochen wird und die wöchentlich flexibel an die Bedürfnisse angepasst werden können. Die zeitliche Organisation des Unterrichts richtet sich nach den Therapieplänen der jeweiligen Schülerin/des jeweiligen Schülers. Dabei wird auf eine pädagogisch und didaktisch sinnvolle Zusammensetzung der Lerngruppen geachtet.
Mit dem medizinisch-therapeutischen Personal besteht eine gute Zusammenarbeit. Die Klinikschule kooperiert mit den Heimatschulen der Schülerinnen und Schüler vor und ggf. während deren Aufenthaltes in der Klinik. Bei der Entlassung wird in der Regel ein Bericht mit einer Übersicht über die erarbeiteten Lerninhalte an die Heimatschule geschickt. Die Kooperation mit dem Klinikpersonal und den Lehrkräften der Heimatschulen erfolgt selbstverständlich datenschutzkonform.
In Ausnahmefällen, wenn aus therapeutischer Sicht nichts dagegenspricht, können auch Klassenarbeiten und Klausuren, parallel und zeitgleich zur Lerngruppe in der Heimatschule, in der Klinikschule des Kreises Minden-Lübbecke geschrieben werden. Zur Korrektur werden sie dann an die Lehrkräfte der Heimatschule geschickt.