Unterricht im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Hier unterrichten wir Kinder und Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands, die in der Klinik für Menschen mit angeborenen Herzfehlern behandelt oder in der Chirurgie operiert oder transplantiert werden. Unsere Schüler:innen sind wiederholt Behandelte mit schweren Herzfehlern bzw. Herzerkrankungen oder solche, bei denen eine Transplantation unumgänglich ist. Sie haben teilweise lange Warte- und Liegezeiten in oft sehr geschwächtem Zustand und dadurch krankheitsbedingt lange Fehlzeiten in der Heimatschule.
Die Gestaltung des Unterrichts kann u.a. durch psychosoziale Probleme im Zusammenhang mit der Erkrankung, in einigen Fällen auch durch lebensbedrohliche Auswirkungen der Erkrankung, beeinflusst werden. In akuten Phasen der Krankheit, in denen sich die Schüler:innen existentiell bedroht fühlen, kann die Fähigkeit, sich dem Unterricht zuzuwenden, eingeschränkt sein. Das bedeutet, der Unterricht muss sich an die emotionale Ausgangslage, die Akutsituation anpassen. Bei Kindern und Jugendlichen, deren gesundheitlicher Zustand häufig schwankt, ändert sich ebenso schnell die Motivation, sich auf die Beschäftigung mit schulischen Inhalten einzulassen.
Zeitpunkt, Dauer und Häufigkeit des Unterrichts werden mit dem Klinikpersonal und den Eltern abgestimmt. Es kann jedoch durch klinikspezifische Aspekte oder krankheitsbedingte Veränderungen im Befinden der Schüler:innen zu Verschiebungen kommen.
Der Unterricht findet in der Regel im Klinikzimmer statt. Wenn der Gesundheitszustand, die Beweglichkeit, das Alter und der Unterrichtsstoff es ermöglichen, können auch in einem gesonderten Raum Gruppen gebildet werden. Unterrichtet werden vorwiegend die Kernfächer Mathematik, Deutsch und Englisch, ausgerichtet auf den jeweiligen schul- und jahrgangsspezifischen Lehrstoff, wenn möglich nach Informationen aus der Heimatschule. Bei Bedarf werden auch weitere Unterrichtsfächer abgedeckt.